Die Hänner Wuhr
Das Hänner Wuhr
- Ein künstlicher Wasserlauf im Hotzenwald-
Auf dem Gelände des Energiemuseums wird mehreres dargeboten:
- Altes Wasserkraftwerk das gespeist wird mit Wasser aus der Murg welches noch in Betrieb ist.
- Ehemaliges Kraftwerk mit Turbine und Generator von 1908
- Das Hänner- Wuhr mit der Schale
- Der Einlauf des Murgwassers in den Ibachstollen
- Hydraulischer Widder und Wasserrad
- Spielerisches Erfassen: Archimedische Schnecke, Laufrad
- Im Energiemuseum: Turbinen, Laufräder, Elektrische Geräte
- Modell der Landschaft mit ihren natürlichen Gewässern, den Wuhren, den Sägen, Getreidemühlen, Ölmühlen, Eisenwerken und Energiespeichern
Modell des Kraftwerks in Laufenburg
Das Hänner- Wuhr
Ein auffälliges Merkmal in der Kulturlandschaft des Hotzenwaldes - das ist der zum Hochrhein hin abfallende südlichste Teil des Schwarzwaldes - sind die Wuhren. Wuhr ist die Bezeichnung für einen künstlichen Wasserlauf. Sie transportieren Wasser von einem Ursprungsgewässer aus mit geringem Gefälle zu Tal. Dabei nutzen sie streckenweise auch natürliche Bachläufe und nehmen deren Wasser auf.
Die genaue Zeit der Anlage dieser Wuhren im Hotzenwald ist nicht bekannt. Ihre urkundliche Erwähnung deutet jedoch darauf hin, dass sie schon im späten 12. Jahrhundert im Südschwarzwald existierten. So wird zum Beispiel das Hänner Wuhr 1477 erstmals urkundlich erwähnt, vermutlich ist es aber erheblich älter, denn in einer Urkunde aus dem Jahr 1207 werden die Hammerschmieden in Laufenburg erwähnt, die das Wasser des Hänner Wuhrs genutzt haben.
Aufgabe der Wuhren war es also, Antriebskraft für die Blasebälge und Schmiedehämmer der Eisenhütten und für die Säge- und Getreidemühlen bereitzustellen. Auch die Bauern nutzten das Wasser der Wuhren, im Frühjahr zur Erwärmung und Düngung und im Sommer zur Bewässerung ihrer Wiesen.
Das 11,5 km lange Hänner Wuhr wird nördlich von Hottingen, Gemeinde Rickenbach, aus der Murg abgeleitet. Die sog. Schaale regelt hier die Entnahme der Wassermenge aus dem Bach; 35 % des Wassers fließt in das Hänner Wuhr und 65 % verbleibt in der Murg, bei einer durchschnittlichen Wasserführung von 300 l/s. Von dort verläuft das Wuhr östlich am Ort Hottingen vorbei nach Süden in Richtung Hänner. Nach Hänner fließt das Wuhr weiter in Richtung Süden, nimmt den Sägenbach auf und führt durch den Murger Ortsteil Oberhof. Auf dem Weg zur Mündung in den Hochrhein durchfließt das Hänner Wuhr den Laufenburger Ortsteil Binzgen-Hammer. Dieser Name weist noch heute darauf hin, dass das Hänner Wuhr hier in früherer Zeit zum Betrieb einer Hammerschmiede genutzt wurde.
Bis in die Gegenwart wird das Wasser der Wuhren zur Energiegewinnung genutzt. Für ihren Erhalt sorgen heute noch immer die Wuhr-Genossenschaften.